Deutsche Tourenwagen Masters 2012

Früher Ausfall für Rockenfeller beim DTM-Finale

Der Niederbieberer Rennfahrer kam auf dem Hockenheimring nur zwei Runden weit

Hockenheim - So hatte sich das Mike Rockenfeller ganz sicher nicht vorgestellt. Beim zehnten und letzten Wertungslauf der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) wurde der Niederbieberer bereits kurz nach dem Start in eine Kollision mit dem BMW-Piloten Martin Tomczyk verwickelt und musste mit einer beschädigten Radaufhängung bereits nach der zweiten Runde vorzeitig aufgeben. „Ich hatte einen sehr guten Start und konnte bereits auf den ersten Metern einige Positionen gut machen. Doch dann fuhr mir Tomczyk ins Auto und drehte mich um“, berichtete der Phoenix-Audi-Pilot hinterher enttäuscht. „Zunächst wollte ich weiterfahren, aber mit einer stark verbogenen Spurstange konnte ich nicht mehr richtig einlenken. Da blieb mir nichts anderes übrig, als das Auto an der Box abzustellen.“

Dass ‚Rocky’ auf dem 4,574 km langen Grand Prix-Kurs von Hockenheim möglicherweise nicht ganz unbeschadet durch die ersten zwei oder drei Kurven kommen würde, zeichnete sich bereits nach dem Zeittraining ab. Während sich der gelernte Kfz-Mechaniker im ersten Teil des Qualifyings mit einer Zeit von 1:34,219 Minuten noch problemlos durchsetzen konnte, verpasste er im zweiten Segment knapp den Sprung in die Runde der letzten Zehn und musste sich als Elfter mit einem Startplatz im hart umkämpften Mittelfeld zufriedengeben - eine Position, die wegen der dort geführten Rad-an-Rad-Duelle mit nicht selten davonfliegenden Kohlefaser-Anbauteilen auch ironisch „Carbon Area“ genannt wird. „Im freien Training waren wir recht gut unterwegs und haben dann nur eine Kleinigkeit am Auto verändert, was aber leider nicht so funktioniert hat, wie wir es uns erhofft haben. Auch von Q1 zu Q2 haben wir etwas verändert, was sich negativ auswirkte. Wir haben die falschen Entscheidungen getroffen und waren deshalb im Vergleich zur Konkurrenz nicht schnell genug.“

Trotz seines Ausfalls konnte Mike Rockenfeller in der Fahrerwertung seinen vierten Platz verteidigen und geht nun zumindest mit der Genugtuung in die Winterpause, die DTM-Saison 2012 als bester Audi-Pilot beendet zu haben. Bei acht der zehn Veranstaltungen konnte er punkten und sich mit einem dritten Platz im englischen Brands Hatch sowie Rang zwei auf dem holländischen Dünenkurs von Zandvoort immer wieder in Schlagdistanz zur Spitze bringen. Erst nach dem achten Rennen in der Motorsportarena Oschersleben stand fest, dass auch der gebürtige Neuwieder als „Speerspitze“ der Ingolstädter keine Chance mehr haben würde, für Audi um die Meisterschaft mitzufahren.

„Platz vier in der Meisterschaft - darauf können wir bedingt stolz sein“ fasst der 28-jährige seine Eindrücke zusammen. „Die DTM ist sehr hart. Wir waren sicherlich nicht gut genug, aber ich freue mich, der beste Audi-Fahrer zu sein. Wir sind ja alle mit brandneuen Autos in die Saison gestartet und hatten zu Beginn des Jahres leider einige Probleme mit der Balance unseres A5 DTM, die wir erst nach und nach bei Testfahrten in den Griff bekommen haben. Das hat uns wertvolle Punkte gekostet. Im kommenden Winter müssen wir hart arbeiten, um im nächsten Jahr von Beginn an besser aufgestellt zu sein."

Bereits kurz nach dem Finale hat die DTM den vorläufigen Rennkalender für das nächste Jahr veröffentlicht. Ähnlich wie in der Vergangenheit ist auch 2013 wieder eine Mischung aus sechs Rennen in Deutschland sowie fünf Gastspielen im Ausland geplant. Anstelle des Show-Events im Münchner Olympiastadion, bei dem keine Punkte vergeben wurden, wird es Anfang August erstmals einen Wertungslauf in Moskau geben. Auch in Großbritannien, Österreich und Spanien macht die DTM ein weiteres Mal Station. Was Mike Rockenfeller aber am meisten freuen dürfte, ist die Tatsache, dass Zandvoort als seine absolute Lieblingsstrecke einen festen Platz im Kalender hat. Hier war Rockenfeller immer besonders erfolgreich und feierte im vergangenen Jahr in den Niederlanden seinen allerersten DTM-Sieg.

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