Rockenfeller auch in Nürnberg wieder bester Audi-Fahrer
Trotzdem nur Platz sechs für den Niederbieberer DTM-Piloten auf dem Norisring
Nürnberg - Die Audi-Fahrer hatten es schwer bei dem verregneten fünften Lauf der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) am vergangenen Wochenende in Nürnberg. Auf dem nur 2,3 km langen Stadtkurs zwischen den historischen Steintribünen, dem Frankenstadion und dem Dutzendteich gelang es am Ende nur dem Niederbieberer Mike Rockenfeller, mit seinem Audi A5 DTM ein Ergebnis unter den besten Zehn zu erreichen. Der 28-jährige, der von Startplatz 11 in das 78-Runden-Rennen gegangen war, zeigte eine fehlerfreie Leistung und konnte sich mit acht weiteren Punkten zur Saisonhalbzeit auf Rang sechs in der Fahrerwertung nach vorne schieben, während seine Markenkollegen Mattias Ekström (Schweden) und Edoardo Mortara (Portugal) nach Rennunfällen leer ausgingen.
Den Grundstein für sein gutes Abschneiden legte Rockenfeller bereits kurz nach dem Start, als er mit einem beherzten Manöver einer Massenkollision in der ersten Kurve ausweichen und gleich zu Beginn mehrere Plätze gutmachen konnte. „Da war sicher das berühmte Quäntchen Glück mit dabei“, berichtete der gelernte Kfz-Mechaniker hinterher. „Ich hatte mir vorher schon angeschaut, dass man in der Grundigkehre zur Not innen neben der Strecke durchkommt, wollte das aber eigentlich nicht, weil man beim Überfahren der hohen Bordsteinkante auch schnell einmal den Unterboden des Autos beschädigen kann. Aber als Gary Paffett im führenden Mercedes umgedreht wurde und noch weitere Fahrzeuge in dem Stau dahinter ineinander krachten, war das die einzig richtige Entscheidung.“
In den folgenden Rennrunden konnte sich der gebürtige Neuwieder erfolgreich gegen seine Verfolger, darunter der Ex-Formel 1-Pilot David Coulthard, behaupten, doch fehlte ihm der nötige Speed, um weiter nach vorne zu kommen. Nach dem ersten der beiden Pflichtboxenstopps klagte ‚Rocky’ außerdem über zu wenig Grip auf dem regennassen Asphalt. „Ich denke, bei dem zweiten Reifensatz hatten wir etwas zu viel Luftdruck, denn ich bin ständig herumgerutscht und habe wieder zwei oder drei Positionen verloren.“ Das Audi Sport Team Phoenix aus Meuspath in der Eifel reagierte jedoch sofort und so konnte der Niederbieberer nach seinem zweiten Stopp wieder angreifen und sich die verlorenen Plätze zurückholen. Kurz vor Rennende gelang es ihm auch noch, den vor ihm fahrenden Gönnersdorfer Christian Vietoris zu überholen und den sechsten Platz schließlich ungefährdet ins Ziel zu bringen. Vietoris hatte in der Schlussphase auf abtrocknender Strecke auf profillose Slickreifen gesetzt, sich aber aufgrund des erneut einsetzenden Regens verpokert und fiel noch bis an die achte Position zurück.
„Das wechselhafte Wetter am Sonntag hat mir natürlich ein bißchen in die Karten gespielt, aber trotzdem war mein Rennwochenende nicht ganz optimal, denn im Zeittraining waren wir nicht schnell genug, um weiter vorne in der Startaufstellung zu stehen“, fasste Rockenfeller zusammen. „Ohne die Probleme im zweiten Stint wäre sicher noch etwas mehr drin gewesen, aber unter diesen Bedingungen ist der sechste Platz für mein Team und für mich das Maximum, was möglich war.“
In zwei Wochen erwartet die Fans der DTM ein Show-Event in München, bei dem die V8-Boliden von Audi, BMW und Mercedes auf einer extra errichteten Bahn innerhalb des Olympiastadions zum Duell gegeneinander antreten. Meisterschaftspunkte werden hier aber nicht vergeben. Der nächste Wertungslauf findet erst am 19. August auf dem Nürburgring statt. Rockenfeller: „Darauf freue ich mich ganz besonders, denn es ist sowohl für mich wie auch für mein Team das Heimrennen, zu dem immer viele Freunde kommen, die uns die Daumen drücken. Ich werde alles daran setzen, sie nicht zu enttäuschen.“