Rockenfeller kämpft sich in die Punkteränge
Auf dem österreichischen Red-Bull-Ring fährt der Audi-DTM-Pilot auf Platz sieben
Spielberg - Mit einer starken kämpferischen Leistung begeisterte der Niederbieberer Rennfahrer Mike Rockenfeller am vergangenen Sonntag die knapp 50.000 Zuschauer in der österreichischen Steiermark. Auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg startete der Phoenix-Pilot mit seinem Audi A5 nach einem durchwachsenen Qualifying nur von Rang 13 in den vierten Lauf der Deutschen Tourenwagen Masters. Doch in dem 47-Runden-Rennen auf der 4,326 km langen Berg-und-Tal-Bahn des Alpenkurses konnte der 28-jährige sich Platz für Platz nach vorne schieben und am Ende als Siebter wieder wertvolle Punkte für die Meisterschaft sammeln.
Der Saisonbeginn der neuen DTM verlief für Mike Rockenfeller nicht ganz nach Wunsch. Gleichzeitig mit dem Einstieg von BMW als drittem Hersteller brachten auch Audi und Mercedes je acht nagelneue Tourenwagen auf Basis ihrer aktuellen Serienlimousinen an den Start, doch während Gary Paffett als Speerspitze der Stuttgarter mit seinem C-Coupé bereits zweimal den Sprung auf die oberste Stufe des Siegerpodestes schaffte, taten sich die Ingolstädter zunächst schwer damit, ihren Speed aus dem Training auch im Rennen in zählbare Resultate umzusetzen. Ein Problem an der Vorderachse des neuen Audi A5 DTM wurde als Ursache ausgemacht, wie auch Rockenfellers Markenkollege Edoardo Mortara (Italien) bestätigte. „Unsere Vorderräder wurden bisher in den Rennen zu heiß, so dass wir über die Distanz nicht hundertprozentig konkurrenzfähig waren.“
In Zusammenarbeit mit Serienausrüster Hankook begab sich Audi Sport sofort an die Ursachenforschung und machte bereits vor zwei Wochen im englischen Brands Hatch, wo ‚Rocky’ mit nur 5,5 Sekunden Rückstand auf den Sieger als Dritter ins Ziel fuhr, erste Fortschritte. Doch erst der sehr anspruchsvolle Kurs von Spielberg, der mit seinen vielen schnellen und langgezogenen Kurven gnadenlos die Stärken und Schwächen eines Rennwagens aufdeckt, bewies eindrucksvoll, dass die Fahrer der Marke mit den vier Ringen wieder mit ihren Konkurrenten auf Augenhöhe kämpfen können. „Die Leistungsdichte in der DTM ist enorm hoch“, erklärt Hankook-Reifenexperte Michael Eckert. „Nur wenn die Fahrzeugbalance stimmt, können die Teams im Rahmen der von uns empfohlenen Einstellungen für Spur und Sturz die optimale Performance aus ihren Autos herausholen.“
Mortara bewies dies eindrucksvoll, indem er Audi in Österreich die Pole Position sowie den ersten Saisonsieg bescherte und auch für Rockenfeller wäre sicher mehr drin gewesen, wenn er einen besseren Startplatz gehabt hätte. „Im freien Training war ich mit fast zwei Zehntel Vorsprung der Schnellste, aber im Qualifying haben wir es mit der Fahrwerksabstimmung leider nicht perfekt zusammengebracht. Ich habe wie immer das Maximale aus dem Auto herausgeholt, von daher war Startplatz 13 war natürlich enttäuschend. Mit Platz sieben im Rennen bin ich angesichts dessen wirklich zufrieden. Ich hatte einen Riesenspaß im Auto, wir haben gekämpft und ich konnte mich mit einer guten Strategie und zwei fehlerfreien Boxenstopps meines Teams nach vorne fahren. Die Punkte waren wichtig."
In der Fahrerwertung hat der gebürtige Neuwieder jetzt 31 Zähler und liegt damit punktgleich mit Mortara an der sechsten Position. Bei noch sechs ausstehenden Wertungsläufen ist für den Niederbieberer aber noch alles drin im Kampf um den begehrten Titel. Das nächste Rennen der DTM findet Anfang Juli auf dem Nürnberger Norisring statt. Vor dem Gastspiel der Tourenwagenserie auf dem Stadtkurs in der Frankenmetropole wartet auf Rockenfeller jedoch noch eine ganz besondere Herausforderung, denn vom 16. bis 17. Juni startet er für Audi bei der 80. Auflage der legendären 24 Stunden von Le Mans.